Tuncay Aksoy
Tuncay, wie hast Du die ursprüngliche Absage fürs
Trainingslager erlebt?
Am Montag bekamen Müller, Robben und ich die Nachricht, dass
mit uns im Trainingslager nicht geplant wird. Für mich war das
sehr enttäuschend, es war zunächst ein Schock, weil ich fest
damit gerechnet habe, dass ich mitfahren werde. Aber es war
eine Entscheidung des Trainers und der Sportlichen Leitung,
das musste ich akzeptieren.
Wie kurzfristig kam dann doch noch die Zusage für Portugal?
Sehr kurzfristig. Gegen 12 : 30 Uhr rief mich der Trainer an und
fragte mich, ob ich nicht doch noch mitfliegen möchte. Als ich
seinen Namen im Handydisplay gesehen habe, habe ich mir schon
gedacht, dass doch noch eine Chance besteht. Ich habe sofort
zugesagt und bin gleich zum Flughafen gefahren.
Freust Du Dich auf die Zeit hier in Albufeira, oder
bedeutet Trainingslager immer nur harte Arbeit?
Für mich ist es sehr wertvoll, noch einmal mit der Mannschaft
ins Trainingslager fliegen zu dürfen. Eigentlich hatte ich mir
schon Gedanken gemacht, wie ich diese Woche am besten
trainieren würde, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Dass
ich nun dabei bin, freut mich natürlich sehr. Einerseits wegen
der Fitness und andererseits, weil ich noch einmal die
Gemeinschaft mit der Mannschaft genießen kann.
Auf dem Hinflug habt Ihr wieder die Pokerkoffer ausgepackt.
Du bist nun schon im dritten Jahr bei RWO, wird das Spiel
nicht langsam langweilig?
Ja doch schon, so langsam wird's langweilig. Ich bin auch
einer von denen, die nicht mehr so oft im Bus mitspielen. Aber
wir haben mittlerweile schon wieder neue Spiele wie
"Backgammon", das einige auch gut spielen können - aber nicht
besser als ich.
Bist Du froh, dass der Trainer für heute noch keine
Trainingseinheit angesetzt hat?
Ich finde es nach der langen Anreise eigentlich wichtig,
dass wir heute noch kein Training hatten, obwohl ein kleiner
Lauf auch in Ordnung gewesen wäre. Aber dazu hatten wir gar
keine Möglichkeit, wir sind erst spät im Hotel angekommen.
Nichtsdestotrotz werden wir in dieser Woche noch genug
trainieren.
Wie sieht der aktuelle Stand zu Deinem Vereinswechsel aus?
Auch wenn ich jetzt mitgeflogen bin, plant der Verein
nicht mehr mit mir, ich bin weiterhin auf der Suche nach einem
neuen Verein. Ob ich etwas Passendes für mich finde, weiß ich
noch nicht. Ich möchte auch nicht einfach den nächstbesten
Verein aussuchen, um Oberhausen schnellstmöglich zu verlassen,
es soll sich schon etwas Langfristiges ergeben. Es ist
natürlich sehr schade, RWO den Rücken kehren zu müssen, ich
habe hier zwei erfolgreiche Jahre erlebt, trotzdem freue ich
mich auch auf meine neue Aufgabe. Nach dem Trainingslager
werde ich sicherlich noch einige Gespräche führen und dann
hoffe ich, dass sich eine schnelle Lösung finden wird. |